Vampster (GE)
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LOGAR´S DIARY ist eine junge Band aus Berlin, die mit ihrem eigenproduzierten Debüt eine echte Überraschung im Bereich "bombastischer Fantasy-Metal" abgeliefert hat. Zwar können auch LOGAR´S DIARY den Einfluss ihrer musikalischen Vorbilder nicht gänzlich verbergen und dennoch gehört die Band derzeit zu den wenigen in diesem Genre, die einen recht eigenständigen Sound vorweisen kann und zudem frisch und unverbraucht klingt. Mich jedenfalls konnte "Book I: Iostros" wirklich überzeugen, weshalb ein Interview nicht ausbleiben durfte. Und hier wir gehen... Vampster: Okay...ein paar "Muss"-Fragen gibt es bei euch halt auch, die einfach nicht ausbleiben dürfen und können. Also erledigen wir die doch gleich zu Beginn (das heißt jetzt aber nicht, dass mich die Antworten nicht interessieren würden!!! >g< )

Sagt mir doch mal alles, was euch zum Thema BLIND GUARDIAN einfällt (dann nerv ich euch auch nicht mehr mit den Bandvergleichen)! :-)

Steven: Geniale Band, geniale Songs, genialer Hansi ( der beste Hansi auf der ganzen Welt ). Ich meine, bei Blind Guardian stimmt einfach alles. Naja, ok, die letzte Scheibe fand ich persönlich nicht so gut... aber auf jeden Fall gehört diese Band in jede Plattensammlung. Bandvergleich? Gerne. Guardian sind einer meiner absoluten Faves. Wenn Logar´s Diary da mal hinkommen würde, das wäre schon fein.

Christoph: Also mit Blind Guardian kannst Du mich stundenlang zutexten ohne zu nerven. Es war eine meiner ersten Metal-Bands, und als ich damals „Somewhere far beyond“ gehört habe, wusste ich, welche Musik mir am meisten geben wird...! Ich war hin und weg durch die kongeniale Verbindung von Text/Musik/Atmosphäre. Und diese Band hat mich seitdem (nun fast schon zehn Jahre) ständig begleitet. Ich habe etliche Freunde durch die Vorliebe zu BG kennen gelernt („Du hörst die auch?“), bei unendlich vielen Rollenspiel-Sessions und Metal-Fahrten die Songs gehört, und ganz persönlich hat mich die Musik auch durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Es ist eine der wenigen Bands, die es geschafft haben, sich innerhalb ihres Stiles weiterzuentwickeln, ohne ihre ganzen alten Fans zu verprellen. Mein nächster großer Traum ist es, als Vorband von den Krefeldern zu spielen.

Vampster: Ja und dann ist da natürlich auch die Frage nach der Bandgeschichte...was war es denn nun, was euch zusammengebracht hat? Das Rollenspiel oder die Musik?

Steven: Beides... Ich habe dieses Abenteuer mit Logar gespielt. Er ist einer meiner Earthdawn Charaktere. Dieses Abenteuer hat so einen Spaß gemacht, dass ich es in Romanform niedergeschrieben habe. Einfach für mich...als Erinnerung sozusagen. Irgendwann kam mir die Idee eine Band zu gründen, sie Logar´s Diary zu nennen und eben diesen „Roman“ zu vertonen. Wenn ich mir was in den Kopf setze, dann muss es auch so schnell wie möglich losgehen. Da ich gerade zu dieser Zeit mit Christoph meinen Zivildienst leistete und er ein Metal - Freak war, fragte ich Ihn ob er Bock darauf hat. Er war sofort dabei. Dann ging es weiter mit Felix, Hagen und Micha. Mit Andi hatten wir dann auch n Drummer. Leider hatte er keinen Bock mehr und so sind wir nun wieder zu fünft.

Vampster: Dass ihr (oder zumindest ein Teil von euch) gerne Rollenspiele betreibt merkt man eurem Album meiner Meinung nach wirklich in allen Details an. Vor allem bei den Texten habe ich eher das Gefühl, mich in einem Rollenspiel zu befinden, als in einem Fantasyroman, was euch von Bands mit ähnlichem Stil ja schon mal unterscheidet. Denkst du auch, dass es da einen Unterschied gibt?

Christoph: Hmm, ich denke der Unterschied zwischen Rollenspiel und einem Buch ist der, dass Du im Rollenspiel alles selber entscheiden kannst. Du erlebst die Abenteuer intensiver, leidest, lebst und liebst mit Deinem Charakter mit. Bei einem Buch bist Du hilflos. Ansonsten sehe ich in den Themen an sich keinen Unterschied. Ich könnte also nicht sagen, das sind Rollenspieler und das sind Fantasy-Literatur-Fans. Das gehört einfach zu eng zusammen. Und das unsere Lyrics nach einem Abenteuer klingen ist logisch, denn es ist ja eins...

Steven: Genauer genommen ist es ein Fantasy Roman, der aus einem Abenteuer gewonnen wurde. Nur habe ich halt nicht überlegt, wie sich der Charakter jetzt verhalten könnte, sondern er hat sich wirklich so verhalten. Also, wie schon gesagt, beides liegt recht nah beieinander. Ich denke auch, dass viele Romane durch Rollenspiel entstanden sind. Kann ich mir sehr gut vorstellen.

Vampster: Entstehen die Abenteuer des Zauberers Logar denn nun auch während eurer Rollenspielsessions oder ist es doch eher so, dass sich euer Gitarrist Schubert die Texte im stillen Kämmerlein ausdenkt?

Steven: hehe... die Story, nicht die Texte, entsteht beim Rollenspiel. Ich spiele, leider als einziger, Earthdawn in dieser Band.

Christoph: Das liegt daran, dass DSA eben viel besser ist ;-)

Steven: Die Tagebuch - Geschichten entstehen beim Rollenspiel. Die Lyrics allerdings denke ich mir im stillen Kämmerlein aus. 90% der Lyrics von Book I sind während der Nachtschicht entstanden. Also wenn ich eine Idee habe oder einen schönen Vers, dann merke oder notier ich mir den, egal wo ich bin.

Vampster: Euer Debüt "Book 1: Iostros" scheint ja wirklich sehr unterschiedlich anzukommen. Ich habe nun schon einige Reviews gelesen und im Bewertungsspektrum macht ihr ja so ziemlich die ganze Bandbreite durch. Manche halten euer Album wohl eher für ein weiteres überflüssiges Bombast-Speed-Metal-Album, wobei ich denke, dass ihr wirklich zu den rühmlichen Ausnahmen in diesem Genre gehört, die zum einen ein gutes Gespür fürs Songwriting haben und zum anderen auch mit vielen Ideen aufwarten können, was die Sache einfach interessant macht. Wie würdest du den Unterschied zwischen euch und anderen Bands dieses Genres beschreiben und was denkst ihr, wo eure echten Stärken liegen?

Steven: Ich glaube unsere Stärke liegt eindeutig in der Vielfalt der Musik, die wir hören. Wir decken so ziemlich alle Gebiete des Metals ab. Durch diese verschiedenen Komponenten kommt Logar´s Diary bei raus. Wenn Christoph z.B. nur Songs schreiben würde, dann wären wir halt eine weitere Power Metal Band. Aber das passiert nicht, weil 3 verschiedene Musiker in der Songwritingsuppe mitwürzen. Das dabei dann Power Metal rauskommt ist eben so. Was die Reviews betrifft, ich kann mit jedem einzelnen leben. Irgendwie muss ich es auch. Was ich nur nicht leiden kann, ist, wenn man merkt, dass sich der Rezi nicht mal ne halbe Stunde Zeit genommen hat, um die Scheibe mal zu hören. Wenn diese dann auch noch schreiben: zu straight, der Drumcomputer zu eintönig oder die Songs unterscheiden sich nicht, dann könnt ich schon mal austicken. Zum Glück gibt es nicht viele solcher Reviews.

Christoph: Was die Reviews betrifft, den Power Metal Fans gefällt unsere Musik durch die Bank sehr gut. Kritikpunkte sind meistens nur der Drumcomputer, was wir auch gerne geändert hätten... Wenn uns jemand nicht so mag, ist das auch voll okay, aber unsere CD für ein „weiteres überflüssiges Bombast-Speed-Metal-Album“ zu halten, nervt mich schon. Viele Reviewer vergessen, dass unsere CD ein Demo ist, unser erster Gehversuch! Ich finde, dass wir uns sehr wohl von den meisten Power Metal-Bands abheben, schon alleine durch unseren Sänger Hagen. Und selbst wenn wir wie jemand anders klingen würden, egal! Wir haben exakt das Album eingespielt, welches wir machen wollten. So klingen Logar´s Diary, die Songs, die wir zusammen schreiben. Wir machen einfach, was wir lieben, ohne nach links und rechts zu gucken. Das ist schon eine Stärke. Wer seine Musik liebt, kann das Feeling in seine Lieder und auf seine Fans übertragen, das ist definitiv eine Stärke! Bei uns steht der Song im Mittelpunkt. Es gibt Hunderte von Bands, die besser spielen können als wir; darum geht es uns nicht! Wir wollen Lieder schreiben, die ein gewisses Feeling vermitteln (Metal und Fantasy), die schnell ins Ohr gehen, nicht aber gleich wieder verschwinden. Deshalb ist uns Abwechslung auch so wichtig. Ich finde auch die Vergleiche mit Rhapsody oder Helloween völlig unangebracht. Die Gleichung Double Bass und hoher Sänger = Helloween, und viel Keyboard/Orchester = Rhapsody ist Schwachsinn. Wir bestehen nicht zu 15% aus Dark Moor, 60% aus Blind Guardian und zu 25% aus Running Wild, sondern zu 100% aus Logar´s Diary! Habe ich Selbstbewusstsein schon als Stärke erwähnt? ;-)

Vampster: Christoph, in dem Zusammenhang ist mir ein Statement von dir auf eurer Homepage aufgefallen, in dem du dich über die großen Magazine aufregst, die jungen Bands vorwerfen zu sehr wie andere Bands zu klingen. Nach deiner Aussage kann es kein Kriterium sein, ob eine Band originell klingt oder nicht. Zumindest hab ich dein Statement so verstanden und ich bin eigentlich total anderer Meinung. Ich denke gerade heutzutage ist Eigenständigkeit ein enorm wichtiges Kriterium. Der Metal-Markt ist heutzutage so überschwemmt, dass ich wirklich wünschte die vielen Klon-Bands würden endlich ein Einsehen haben und aufhören CDs zu veröffentlichen. Ich denke der Metal braucht Originale und keine Kopien. Wie stehst du denn tatsächlich dazu?

Christoph: Ich glaube, Du hast mich schon richtig verstanden, aber ich kann es gerne erläutern, zumal ich mit meiner Meinung ziemlich alleine da zu stehen scheine. Das Statement ist natürlich überspitzt von mir, um zu provozieren und zum Nachdenken anzuregen., aber mal genauer: Ich finde es ganz schlimm zu sehen, dass Bands wie (ich bleibe mal bei konkreten Beispielen) Heavenly, Crystal Eyes, Highlord oder Dark Moor ihr Stil vorgeworfen wird, nur weil ihn schon andere Bands vorher gemacht haben. Es ist doch nicht so, dass die Band, die einen Stil als erste spielt, als einzige die Legitimation dafür erhält. Das Kriterium bestimmte Musik spielen zu dürfen, ohne dafür schlecht gemacht zu werden (wenn die Musik objektiv gut ist), sollte ausschließlich sein, wie ehrlich die Band ist, ob sie eben ihre Musik liebt. NUR das sollte zählen. Wenn Heavenly eben original wie Gamma Ray/Iron Savior klingen, dann klingen sie eben so. Das ist keine Identitätslosigkeit, sondern eben nur derselbe Stil. Das kommt doch vor und sollte erlaubt sein. Schlimm wird es, wenn ich sehen muß, dass z.B: Iron Fire nach ihrem geilen Debüt plötzlich ihren Stil zu Neo-Metal verändern (und mal schnell dabei die halbe Besatzung austauschen), weil ihnen die Klon-Vorwürfe Richtung Hammerfall zu nervig waren. Das ist unehrlich, aber plötzlich bekommt die CD bessere Noten von der Presse. Das stört mich. Laßt jeden das spielen, was er will, unabhängig davon, ob es schon andere vor ihm gemacht haben; das ist Freiheit, das ist Metal!!! Und diese Bands sind auch keine Kopien, sondern Originale, denn sie spielen ja ihren Stil. Und wenn den 20 Bands aus tiefstem Herzen spielen, dann sind das eben 20 Originale! Helft den jungen Bands lieber, sich zu entwickeln...

Vampster: Sicher hast du da in einigen Punkten recht, aber so ganz einig bin ich mit dir nach wie vor nicht >g< Es ist ja grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, dass eine Band sehr stark nach einer anderen klingt. Mit deinem Satz "Laßt jeden das spielen, was er will..." hast du sicher recht, die Frage ist nur, ob immer alles gleich auf CD gepresst und dann auf den Markt geworfen werden muss. Bei vielen dieser Bands habe ich einfach den Eindruck, dass sie auf einen Zug aufspringen und es sich seeehr leicht machen. Es ist doch viel schwerer eigene Akzente zu setzen und selbst Ideen in Musik umzusetzen. Viele Sachen sind so durchschaubar und deshalb einfach stinklangweilig. Und ob die Songs immer so sehr aus dem Herzen kommen wage ich manchmal wirklich zu bezweifeln...ich habe manchmal das Gefühl, dass die Aussicht mit wenig Aufwand zum "Rockstar" zu werden wichtiger ist als die Musik. Also ich bin wirklich um jede Band froh, der man anmerkt, dass sie richtig Herzblut in die Musik steckt und nicht nur ein paar nette Melodiechen zu einem Song zusammenfügt.

Christoph: Ich stehe mit etlichen Power Metal Underground Bands, vor allem aus Italien, in regem Kontakt. Da will kaum eine auf einen Zug aufspringen. Die leben und klingen wirklich so. Und Rockstar kann man mit dieser Musik nicht werden. Wenn es einer Band nur um Anerkennung, Fans und Kohle gehen würde, dann würden sie nicht Power Metal spielen. Da gibt es wesentlich besser geeignete Musikformen, vor allem auch welche, wo man technisch nicht so fit sein muß. Daß manche Bands zu früh ihre Sachen aufnehmen und unter´s bangende Volk bringen, stimmt, keine Frage. Bei den heutigen Möglichkeiten ist das auch nicht soooo schwer, sich den Traum der ersten eigenen CD zu verwirklichen. Manchmal sollten sich die Bands mehr Zeit lassen, um das Ergebnis besser präsentieren zu können. Aber das geschieht aus Ungeduld und Unprofessionalität, nicht aus der Gier zum Rockstar zu werden, deshalb ist es verschmerzbar. Da fängt sich eben schon an, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und wer keine guten Songs schreibt, hat eh keine Chance. Dann kann man das im Review auch freundlich schreiben, aber man darf die Band dann nicht wegen ihrem Stil kritisieren und sie identitätslos nennen. So was kann sich ja noch entwickeln...

Vampster: Ein wirklich hervorragendes Statement kommt meiner Meinung nach von eurem Bassisten Felix: "Don´t let others tell you what to hear - there are good bands in each way of metal!"

Christoph: Ja, da spricht uns Felix aus der Seele. Wir alle hören viele Richtungen aus dem Metal. Jeder hat natürlich seine Favoriten, aber gute Bands gibt es in allen Stilrichtungen. Wir sind EINE Metal Szene, eine große Familie und ich liebe es, wenn Death Metal Fans mit Power Metal Fans feiern. Diese dummen Streitigkeiten untereinander sollten endlich aufhören. Es gibt so viel schlimmere Feindbilder, als die Leute aus der eigenen Szene. Metalheads unite!!!

Steven: Sehe ich ähnlich... ich fange immer an zu lachen, wenn dir z.B. Corpsepainter sagen, dass Deine Musik schwul sei oder ähnliches... Schade das die Metalszene des öfteren nicht mehr ist als ein Kinderspielplatz. Manchmal ist es echt traurig wenn man liest, daß eine gute Konzerthalle schließt, weil sich Black Metaller mit Death Metallern geprügelt haben. Da platzt mir der Kragen. Gehe doch mal aufs Wacken oder so. Da kann doch auch jeder mit jedem. Ich meine ein paar tanzen immer aus der Reihe. Es sind dann meistens die, die denken sie würden die Szene retten, aber in Wirklichkeit zerstören sie sie. Idioten gibt es immer und überall. Aber für so ne Kinderscheiße habe ich keine Zeit, da tu ich liebe was für die Metalszene.

Vampster: Worte, die ich so wirklich nur dick unterstreichen kann! Kommen wir aber wieder zurück zu eurer Musik. Einer der bemerkenswertesten Songs auf eurem Album ist für mich "Travar - the Golden City" bei dem vor allem der wirklich cool eingesetzte Männerchor auffällt. Ist der Song auch für euch was besonderes?

Christoph: Jeder Song hat für jeden von uns besondere Geschichten und Bedeutungen. „Travar“ war unser erster Song, den wir geschrieben haben. Er ist noch ziemlich straight gehalten. Schönes Running Wild-Riffing in den Strophen, das mag ich. Den Chor habe ich mit Felix gemacht, ich fand ihn cool, weil er so anders ist, als alle sonstigen Chöre. Am Anfang ist er aber ein bisschen befremdlich glaube ich, aber nach ´ner Weile entwickelt er eine ungeheure Dynamik.

Steven: Leider kann ich mich mit diesem Song so gut wie gar nicht mehr identifizieren. Da stimmt einfach alles nicht. Der Sound, die Riffs... wie gesagt, es war der erste Song. Und wenn Du beim 10ten angekommen bist, dann ist immer der schlechteste, welcher zuerst geschrieben wurde usw... Es ist ein Kreis, der sich schließt. Wenn Du dann nicht irgendwann STOP sagst und die Sache einfach zu Ende bringst, dann würdest Du im Leben nicht eine CD veröffentlichen.

Vampster: Ebenfalls hervorragend ausgefallen ist "Home of the Traders - Baterstown" mit seinen großartigen Gesangslinien. Der Song hat ja schon fast was wie Hitpotential...

Steven: Einer meiner Faves... ich weiß schon gar nicht, wie oft ich jetzt diesen Song gehört habe, aber ich höre ihn immer wieder gerne. Ich mag Songs, die stampfen. Wenn der Boden unter Deinen Füssen anfängt zu vibrieren, dann weißt du, dass es gut ist.

Christoph: Ja, das ist das leicht verdaulichste Stück auf der CD. Das Spinett in den groovenden Strophen rockt schon ziemlich. Und die Flötenmelodie erinnert mich immer an „Mirror mirror“ von Blind Guardian. Hier sind meine Lieblingschöre in dem Lied, da sie so ungleichmäßig über den ganzen Song verteilt sind und eine herrliche Stimmbreite haben.

Vampster: "Ti´An - A Troubadour´s Ballad" dürfte wohl als deutlichster Kniefall vor BLIND GUARDIAN (ups...doch noch mal diese Band...sorry >g< ) gewertet werden. Würdet ihr Songs wie "Lord of the Rings" oder "The Bard´s Song" als die ultimative Referenz für alle Fantasy-Bombast-Balladen sehen? ;-)

Christoph: Nein! Weder der „Lord of the rings“ noch der „Bard´s song“ sind bombastisch. Eher traditionell/akustisch mit herrlicher Fantasy-Atmosphäre. Aber klar erinnert „Ti´An“ an solche Songs, da die Zutaten ja ähnlich sind. Ursprünglich hatten wir noch ´nen schnellen Part mit langem Solo in dem Stück, aber das passte irgendwie nicht so richtig. Die ultimativen Bombast-Balladen sind wohl eher „Hammerheart“ von Bathory, „Courage“ von Manowar, „Echoes of tragedy“ von Rhapsody oder „A past and future secret“ von Blind Guardian; und etliche mehr...

Steven: Diesen Song mag ich besonders. So sehr, dass ich mir Ti´an auf den Arm tätowiert habe...hatte natürlich noch andere Gründe. Dieser Song stammt aus Felix´ Feder. Ich mag mittelalterliche Akustik sehr. Bis jetzt ist der Song auch bei jedem gut angekommen. Ich denke dies ist der eigentliche Hit der Scheibe. Obwohl er eine Ballade ist.

Vampster: Also bezüglich "Hammerheart" stimm ich mit dir, Christoph, vollkommen überein, aber das mit "Courage" kann ich so einfach nicht stehen lassen >g< "Courage" ist ja wohl nicht mehr als ein Schlagersong...wenn man das mit den älteren MANOWAR-Sachen vergleicht, ist "Courage" ja wohl gar nix... Christoph: Was soll ich sagen??? Über Geschmack lässt sich hervorragend streiten (zum Glück!) und ich halte „Courage“, vor allem auch wegen seines packenden Textes (ist wie für mich geschrieben), für eine der besten epischen Balladen. Aber manche mögen diesen Pathos eben nicht so. Die Leute haben doch auch damals bei „Heart of steel“ gekotzt. Ich mag z.B. die ersten beiden Manowar-Scheiben nicht so. Erstens war ich damals noch nicht dabei, habe das also nicht direkt mitbekommen und deshalb einen anderen Bezug dazu; und zweitens stehe ich mehr auf die pathetischen und Power Metallischen Songs von ihnen, wie z.B. „Ride the dragon“, „“Master of the wind“, „Sign of the hammer“, „Blood of my enemies“ oder „Brothers of Metal Pt.1“. Wenn „Courage“ Schlager sein soll, kaufe ich mir sofort die nächste Wilecker Herzbuben...

Vampster: Hehe...na gut, ich will da jetzt auch gar nicht so drauf rumreiten...aber....zurück zu euren Songs. Als nicht ganz so glücklich empfinde ich den Frauengesang auf "My Love still exists". Zwar passt das ganz gut zu den Lyrics des Songs, aber insgesamt empfinde ich ihn inzwischen doch als etwas "reingeflickt" und "aufgesetzt". Wie seht ihr das?

Christoph: Jep, auch wenn mich Steven dafür hassen wird, ich finde den Song richtig schlecht im Vergleich zu den anderen. Er hat einen ganz anderen Stil und passt musikalisch nicht zum Rest. Und den Gesang mag ich auch nicht... Aber für die Story ist er eben wichtig, und wir sind eben nicht nur eine Band, sondern eine konzeptionelle Band. Da müssen wir Kompromisse eingehen, z.B. wird die Songreihenfolge von der Geschichte kontrolliert. Und da wir auch eine demokratische Band sind, wurde ich eben mit diesem Song überstimmt. Das ist auch gut so, sonst wäre Logar´s Diary nicht mehr Logar´s Diary. Wir sind eben 5 Musiker mit verschiedenen Geschmäckern, die einen gemeinsamen Traum haben!

Steven: Da spalten sich die Meinungen genauso wie beim Drumcomputer. Ich mag den Song sehr, weil er noch eine andere Nuance von Logar´s Diary zeigt. Er klingt nach Metallica mit Frauengesang. Er zeigt somit wieder eine ganz andere Seite von Logar´s Diary. Die anderen sind glaube ich nicht so überzeugt davon, aber das ist mir egal. Er war von vorne herein geplant und auf der nächsten Scheibe wird es wieder etwas vergleichbares geben. Ob es nun Christoph gefällt oder nicht, damit wird er leben müssen.

Vampster: Habt ihr eigentlich auch schon ein paar neue Songs in der Hinterhand, die ihr bereits fürs kommende Album geschrieben habt? Und wenn ja, welcher Song vom Debüt spiegelt denn am ehesten die Richtung wieder, in die ihr gerne in Zukunft gehen möchtet?

Steven: Wir haben teilweise schon angefangen Songs zu schreiben, ja. Aber was immer da sein muss, bevor Songs geschrieben werden, ist eine Story. Da bin ich gerade dran eine zu schreiben.

Christoph: Das ist schwer zu sagen. Die Songs entstehen meistens aus Fragmenten, d.h. wir schleppen jeder Parts an, die wir ineinander verweben uns daraus einen Song um den Text rum basteln. Wir haben schon einige Sachen in der Vorbereitungsphase, aber noch nichts ausgearbeitetes. Was wir schon sagen können, ist dass die Songs wohl insgesamt ein wenig schneller werden und ein bisschen komplexer, aber der Stil bleibt der selbe. Ich denke es wird eine Mischung aus dem Speed von „Lonely“, dem Pathos von „Iostros“, den Chören von „Traders“ und dem Mittelater von „Ti´An“, mit noch mehr Orchester gemischt. Dennoch wird wieder der Metal im Vordergrund stehen; wir sind schließlich eine Metal Band!

Steven: Genau, was aber immer stimmen muss, sind die Emotionen. Ohne Emotion ist Musik wie totes Fleisch, weshalb auch Techno und so n Zeugs bei mir so gar nichts auslösen kann. Ich habe gewisse Emotionen wenn ich Logar spiele, um ne Story machen zu können. Im Endeffekt schleppen wir alle Riffs an und hören die uns auch an, aber wenn ein Riff oder ein Song bei mir keinerlei Emotionen auslöst, dann stelle ich mich schon dagegen. Wenn ich ein Riff schreibe, dann überlege ich mir genau für welches Lied ich es schreibe. Ich versetze mich in die Stelle rein und dann kommt halt ein Riff bei raus oder nicht. Aber einfach hinsetzen und Riffs schreiben ist dumm. Das ist nicht der Gedanke bei Logar´s Diary. Das Album soll schon Emotionen in musikalischer Form darstellen können.

Vampster: LOGAR´S DIARY ist ja nicht nur als Bandname zu verstehen, sondern als Gesamtkonzept. Ich persönlich steh ja eh total auf Konzeptgeschichten, aber bei euch ist es ja im Grunde so, dass ihr eure gesamte weitere Karriere auf dieses Konzept festgelegt habt. Schwebt da nicht die Angst mit, irgendwann zu sehr von den Fans auf dieses Konzept festgenagelt zu werden und dass man in seiner Kreativität zu sehr eingeschränkt ist? Ich meine ihr seid ja auch noch nicht soo alt, als dass man sagen könnte ihr hättet euren Stil schon hundertprozentig gefunden, oder?

Christoph: Angst davor, in eine Schiene gepresst zu werden, habe ich nicht. Wir stehen zu all dem was wir machen, da müssen wir vor nichts Angst haben. Unser Konzept ist so ausbaufähig, da können wir noch Jahre aus dem Vollen schöpfen! Wir haben noch etliche Ideen in der Hinterhand. Warum sollten wir später was anderes machen sollen? Klar können wir unseren Fans kein Industrial unter unserem Namen anbieten, aber das wollen wir auch gar nicht. Sofern decken sich die Interessen der Fans mit unseren und wir brauchen nichts fürchten. Die Zeit bringt immer Veränderungen mit und die Fans werden diese auch durchmachen. Ich hoffe also, dass wir uns zusammen weiter entwickeln werden.

Steven: Wenn wir mal so viele Fans haben sollten, dann erwarten Sie doch auch neue Abenteuer von Logar und S´kirrel. Das schöne ist doch, dass du genau weißt, jetzt kommt ein neues Abenteuer von Logar. Es ist wie eine Bücherserie. Wenn man sie gut findet, dann liest man doch auch alle Bände. Betrachte uns doch einfach als Fantasy-Buchserie. Ich glaube nicht, dass dies ein Problem wird. Eigentlich nageln wir uns ja selber fest.

Vampster: Thema Drumcomputer. Ich muss ja echt sagen dass ich von eurer Programmierung sehr positiv überrascht bin. Ihr habt es wirklich geschafft, dass man zumeist ganz vergisst, dass da kein Mensch hinterm Schlagzeug sitzt. Habt ihr da einfach nur Glück gehabt oder habt ihr sonst mit dem Computer in anderen Bereichen schon derartig Erfahrungen sammeln können, dass ihr einfach wusstet, wie das ganze zu klingen hat.

Christoph: Danke für das Lob! Wir haben uns auch verdammt viel Mühe mit dem Teil gegeben, da ein Drumcomputer ja an sich schon ein großer Kompromiß ist, eine Notlösung, da wir eben keinen Drummer gefunden haben. Und wenn es schon sein muß, dann wenigstens so gut wie möglich. Wir sind ziemlich perfektionistisch (sonst kann man nichts erreichen), deshalb haben wir ihn auch so abwechslungsreich programmiert und versucht, ihn so echt wie möglich die Schläge setzen zu lassen. Wir sind alles Autodidakten im Umgang mit Computern und der Studiotechnik und vor allem Felix hat da ganze Arbeit geleistet!!!

Steven: Wie ich schon sagte, hier teilen sich die Meinungen. Manche Leute verreißen uns, weil wir n Computer benutzt haben und manchen fällt das gar nicht auf. Vielleicht hängt dies wirklich mit der Anlage zusammen, auf der diese Scheibe gehört wird... Es haben mich aber schon Leute angesprochen, die meinten, dass was wir programmiert hätten, wäre nicht spielbar. Manchmal nutzen wir einen Drummer mit drei Händen... na ja was soll´s. Es rockt. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.

Vampster: Bei welchen Bands würdet ihr denn sagen, dass das Experiment "Drumcomputer" tatsächlich geglückt und bei welchen eher mißglückt ist?

Christoph: Als extrem gutes Beispiel fällt mir sofort die „Passage“ von Samael ein. Die haben sich Mühe gegeben, und aus ihrer Not eine richtige Tugend gemacht. Der Computer war abwechslungsreich und powerful programmiert. Als Negativbeispiel fällt mir auch sofort die letzte Running Wild ein. Jeder Depp hört doch, dass das ein Computer ist, so langweilig und lieblos wie der programmiert ist. Keine Ahnung, was Rock´n´Rolf da geritten hat, aber dann noch die ganze Zeit so zu tun, als ob es ein Kumpel gewesen wäre, der nur nicht genannt werden möchte, ist Verarsche Hoch 3!!! Dann hätte er dazu stehen und den scheiß Computer besser programmieren sollen, d.h. vor allem Breaks dazu und nicht einfach nur Schema B oder C in die nächste Strophe kopieren... Zum Glück gibt es aber nicht viele Bands mit einem Drumcomputer, auch wenn das inzwischen gängige Triggern teilweise schon übertrieben wird.

Vampster: Ihr seid ja auch auf der Suche nach einem richtigen Schlagzeuger. Vielleicht könnt ihr an dieser Stelle ja mal ´ne Suchmeldung loslassen....was muss euer Schlagzeuger denn so mitbringen (und jetzt sagt bitte nicht, dass er spielen muss wie eine Maschine!! >g< )

Christoph: Auf jeden Fall! Also, Drummer der Nation, hergehört: Wir brauchen einen fähigen, doublebass-starken, timingfesten, schnellen Drummer mit viel Kondition, der Metal liebt, live spielen will und am besten aus Berlin oder Umgebung kommt. Und er sollte unter 30 sein, sieht sonst doof aus auf der Bühne ;-) Meldet Euch bei mir: 0173/240 70 45, Shaddowfox@t-online.de

Vampster: Wenn wir schon bei diesem technischen Kram sind....ich denke auch was die Produktion angeht könnt ihr mit euch wirklich sehr zufrieden sein. Natürlich ist es so, dass man da noch einiges machen kann, aber wenn ich mir z.B. das Intro anhöre oder die vielen kleinen Spielereien denke ich dass ihr das ganz gut in den Griff bekommen habt....

Christoph: Danke noch mal! Wie gesagt, wir haben uns viel Mühe gegeben. Scheiß auf diese ganzen gebrannten Demo-CDs mit verstimmten Gitarren, ´nem kopierten Cover und ultra-miesem Sound!

Steven: Underground-Fan???

Christoph: Underground heißt doch nicht schlechte Qualität! Das Auge hört mit und heutzutage haben wir selbst als Underground Band so geile Möglichkeiten, den Fans was zu bieten. Das sollten mehr Bands so machen. Und nehmt Euch die Zeit! Wir hatten auch sehr viel Zeit und haben lange am Sound rumgebastelt, wobei wir sehr stolz auf Felix´ Leistung sind, der sich echt alles alleine raufgerafft hat. Wenn man bereit ist, für seine Träume zu opfern, werden sie auch in Erfüllung gehen!

Steven: Ich meine, als wir angefangen haben aufzunehmen, wusste Felix lediglich wie CuBase geschrieben wird...wird das so geschrieben? Ich denke auch, durch viel Zeit wird viel gut. Beherzigt dies!

Vampster: Als ebenfalls sehr professionell gemacht empfinde ich euer Artwork und auch eure neue Homepage. Ich war ja echt überrascht, als ich gestern mal wieder reingesurft bin und mit einem wirklich großartigen Pagedesign konfrontiert wurde. Zeigt sich da jemand von euch selbst dafür verantwortlich, steckt ihr eine Menge Kohle in die Geschichte oder habt ihr einfach gute Beziehungen?

Christoph: Das läuft wirklich alles über Beziehungen. Sowohl das geniale Artwork als auch die Homepages. Für das Artwork haben wir nur ganz wenig bezahlen müssen und unsere Homepages haben uns NICHTS gekostet bisher. Die erste haben wir selbst gemacht, die zweite hat uns ein Kumpel entworfen. Danke noch mal an Christopher und Mike! Ich update sie aber alle paar Tage und habe die komplette Kontrolle darüber. Da kommen übrigens noch ein paar Seiten dazu, z.B. eine Rollenspiel Section und eine Foto Section. Das Internet ist so eine tolle Basis, um mit der Szene zu kommunizieren, da muß man auch mit einer schönen Seite präsent sein!

Vampster: Wir kommen mal wieder zu den Abschlussfragen...also was waren die letzten drei Alben, die ihr euch gekauft habt oder die euch besonders beeindruckt haben?

Steven: hmmm....mal überlegen. Das waren Volcano „Violent“, sehr gute Scheibe, die neue No Return, ebenfalls sehr gut und Broken Hope, Supergeile Scheibe.

Christoph: Ich habe pro Woche ca. 10 neue CDs, da fällt es schwer. Zuletzt gekauft habe ich mir Artch „For the sake of mankind“ (Rerelease), Insania „Sunrise in riverland“, Secret Sphere „A time nevercome“, Stormlord „The curse of Medusa“. Die besten Alben der letzten Zeit sind (abgesehen davon, daß ich gerade wieder einmal meine Domine-Phase habe) Steel Lord “Headbanger Force”, oben genanntes Insania-Album und die geile Eigenproduktion von Dreamtale „Refuge from reality“. Und am meisten freue ich mich auf die hypergenialen Elvenking, die nächste Domine und die neue Excelsis!!!

Vampster: Und da ihr ja richtige Fantasyfans seid, könnt ihr mir ja auch gleich noch die letzten drei Fantasy-Bücher nennen...

Christoph: Ich lese im Moment die alten Macabros-Hefte aus den 70ern; habe sie mir in einem Comic-Shop besorgt, alle 125! Die erste kultige, epische Fantasy/Horror-Story, die es gab. Übrigens sind gerade die Filmrechte verkauft worden. Ansonsten habe ich mir die neuesten DSA-Romane gekauft.

Steven: Harry Potter Teil 2, Terry Pratchet, Shadowrun...

Vampster: Was mir in dem Zusammenhang einfällt: Was sind denn so eure Erwartungen zum "Herr der Ringe"-Film?

Christoph: Ich bin seit über einem Jahr im Verteiler der offiziellen Seite und werde alle drei Tage mit den News auf dem laufenden gehalten. Die Trailer sind Wahnsinn, das wird der beste Film aller Zeiten, garantiert. Ein Meisterwerk, mit dem sich alle folgenden Filme (Wetten, es wird einen Fantasy-Film-Boom nach Veröffentlichung des ersten Teils geben?) auf Jahre hin messen lassen müssen. Peter Jackson hat echt die Magie Tolkiens eingefangen. Der Film ist kein Action-Streifen, sondern hat diese ruhige epische und bedrohliche Atmosphäre, die auch das Buch atmet! Ich zähle schon die Tage runter!

Steven: Das was ich bisher mitbekommen habe, sah sehr gut aus. Ich denke, ich werde dann für 2 Wochen mit meiner Freundin in das Kino einziehen und mir den Film von morgens bis Abends ansehen.

Christoph: Wenn Du mit Deiner Freundin ins Kino einziehst, bekommst Du doch vom Film gar nichts mehr mit...

Vampster: Live seid ihr noch nie aufgetreten, oder (in dem Fall hätte sich meine Frage nach eurem lustigsten Liveerlebnis nämlich erübrigt)?

Christoph: Leider ja, denn das Drummer Problem besteht immer noch. Lustige Erfahrungen habe ich aber Dutzende: Meine lustigste kann ich erzählen. Bei einem Atrocity-Konzert (die waren irgendwo Vorband) sprang Krulle mit seinen Haaren bis zum Arsch in die Menge. Als er wieder auf die Bühne kam, hing ihm ne Brille in den Haaren, die die Security dann während des Songs versucht hat, aus seinen Haaren zu entfernen. Zum Brüllen!!! Und bei Tiamat (damals machten sie noch Metal) bekam ich einen Zollstock (!!!) ins Gesicht geschmissen...keine Ahnung, wo der herkam!

Steven: Als wir mit Scoria ( alte Thrash Metal Band in der Felix und ich gespielt haben ) auf ein Benefiz Konzert gebucht wurden, kamen wir auf die Bühne raus und standen knapp 1000 Hip Hoppern gegenüber, die das gar nicht komisch fanden. Während des 2ten Songs drehte der Mischer den Pult runter und sagte:“ Ey Steven... stimm mal bitte Deine Gitarre“. Aber das beste waren zwei Kumpels von uns, die von der 50 cm (!!!) hohen Bühne Stagediving in die Hoppermassen gemacht haben. Nach 15 Minuten mussten wir dann den Set abbrechen.

Vampster: Welche Person würdest du gerne mal treffen und warum?

Steven: James Hetfield, um ihm die Hand zu schütteln ( er war immer mein Idol gewesen ) und ihm danach in die Fresse zu hauen ( weil er scheiße geworden ist ). Ansonsten meine verstorbene Ur-Oma, um das wieder gut zu machen, was ich nicht mehr konnte und dann meinen alten Kumpel Lars Streblow... Du fehlst mir.

Christoph: Welche PersonEN? Okay: Ich würde z.B. James Hetfield erklären, was Verantwortung seinen Fans gegenüber heißt, Bruce Dickinson sagen, was verraten und sich verkaufen heißt, den großen Metal-Magazinen zeigen, was Objektivität und Underground sind, der BPjS ihre eigene Scheuklappenmentalität und Verlogenheit aufzeigen, Tolkien und Crystal Eyes die Hand schütteln und ihnen danken, den Führern der Weltreligionen erklären, dass sie alle dasselbe wollen und der Menschheit endlich die Augen öffnen: Es gibt so viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir noch lernen müssen. Und lernen kann nur, wer sich selbst als unvollkommen begreift! Akzeptiert doch das Leben in all seinen Facetten und mit all seinen Auswüchsen, wie es ist!

Interview by Fierce

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