CD-Reviews April/Mai 2000

Angel Dust - Enlighten The Darkness
Altar - In The Name Of The Father
Axxis - Back To The Kingdom
Borknagar - Quintessence
Dark At Dawn - Baneful Skies
Destillery - Behind The Mask
Destruction - All Hell Breaks Loose
Hagridden - Symmetry In Chaos
Heavenly - Coming From The Sky
Jag Panzer - Thane To The Throne
Lanfear - Zero Poems
Lacuna Coil - Halflife
Old Man's Child - Revealation 666
Personal War - NewTimeChaos
Sentenced - Crimson
Shadow's Fall - Of One Blood
Stratovarius - Infinite
Subway To Sally - Schrei!
Tankard - Kings Of Beer

Angel Dust - Enlighten The Darkness

Im Jahre 3 seit ihrer Reunion legen die Dortmunder ihr drittes Album vor. Gut so, man sollte seine Fans schließlich nicht zu lange warten lassen, allerdings gibt es da immer die Gefahr mittelmäßige Ware zu veröffentlichen. Auch Angel Dust scheinen so langsam mit dem Problem konfrontiert werden, denn ‘Enlighten The Darkness’ fällt im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern doch etwas ab.
Geboten werden in den elf Songs ungewöhnlich viele ruhige Songs. Nur die ersten drei Tracks und ‘Cross Of Hatered’ gehen richtig ins Genick, bei den anderen Liedern handelt es sich um Balladen oder ruhigere Stücke (den Begriff ‘Halb-Ballade’ vermeide ich hier absichtlich, da es sich dabei um eins der Unworte schlechthin handelt!), die zwar auch ihre Momente haben, aber nicht an die Klasse der anderen vier Tracks heranreichen. Eine Ausnahme bildet ‘Come Into Resistance’, das der Ohrwurm der Platte ist.
Auch das Cover der Platte erreicht nicht die Güte der beiden Vorgänger, die mich immer an den Stil von Richard Kane-Ferguson erinnerten. Und einen Übersong wie ‘Border Of Reality’ sind Angel Dust wohl nicht mehr in der Lage zu schreiben. Schade eigentlich... (7/10 Punkten)
- Review von Christian

Altar - In The Name Of The Father

Bei den Holländern von Altar handelt es sich um technischen gut gemachten Death-Metal. Das Release kommt daher mit einem vor allem für männliche Käufer ansprechende Cover und 10 straighten Death-Metal Hämmern. Die Platte ist durchwegs gut produziert und obwohl man merkt das die Tracks aus einem Guß sind, entwickelt so jeder seine ein oder andere Eigenart. Da wäre vor allem das mit eingängigen Riffs gesegnete „In Our Dominion" , das in den Schädel hämmernde „Walhalla Express" und zu guter Schluss den kleinen Leckerhappen „The Trooper" als Coverversion von den Maidens. Obwohl es durchaus qualitativ besseren oder schnelleren Death gibt, weckt „In the name of the father" gewisse Sympathie nicht zu letzt dank der amüsierende Intros der Songs! (7,5/10 Punkten)
- Review von Murenius83

Axxis - Back To The Kingdom

WOW! Ich kann's gar nicht fassen was uns Axxis hier für ein hervorragende Stück Musik hingelegt hat. In einer Zeit, in der jeder den großen Acts nacheifert und kaum nich wirklich neues und gutes produziert wird, brechen Axxis die Pforten auf. Endlich hat es eine (Power)Band geschafft ein richtiges „Durchhöralbum" zu landen bei dem einfach alles stimmt. Die Melodien wollen einfach nicht aus dem Kopf und die Repeattaste macht Überstunden. Die Tracks fügen sich perfekt in das Album Konzept ein und auch nach mehrmaligem Hören wird einem nicht langweilig. Ansonsten ist auf dem Album so ziemlich alles vorhanden, was das Metalherz begehrt. Sei es Tracks „Shadowman" oder „Like a sphinx", die Hammer-Hooklines haben und einen absolut genialen Chorus oder das wunderschöne baladeske „Only god knows". „Heaven in black" ist sogar radiotauglich und das „na,na,hey,hey,goodbye" lädt grade nur so zum mit(gröllen)summen ein und macht eine Bombenstimmung. Insgesamt haben sich Axxis mit „Back to the Kingdom" zu ihren Wurzeln zurückberufen und haben ein Album der Güteklasse A abgeliefert, dass nicht mehr aus dem CD-Player raus will. Fazit : Volle Punktzahl! (10/10 Punkten)
- Review von Murenius83

Borknagar - Quintessence

Trotz der vielen Line-Up-Wechsel die Borknagar sind sie mit der jetzigen Besetzung: unter anderem Asgeir Mickelson, Gründer des norwegischen Scream Magazine und Drummer bei dem Unterground-Geheim-Tip Spiral Architect , und Lars. A. Nedland, beschäftigt bei Solefald, stärker denn je dabei. Und, dass äußert sich natürlich auch in dem Sound der Gruppe. Insgesamt klingt die Scheibe melodischer als noch "The Olden Domain" allerdings auch druckvoller und kräftiger was der Musik nur zu Gute kommt. Man merkt nun mal schnell dass Peter Tägtgren wieder seine Finger im Spiel hatte. Ansonsten verbleibt mehr oder weniger alles beim Alten. Neben denn Einflüssen aus der Nordischen Mythologie sind auch Sci-Fi und Progressive Elemente enthalten.Schon beim ersten Track "Rivalry of Phantoms" ist die Spielfreude deutlich herauszuhören, was auch das ganze Album über anhält.
Am besten gefällt mir jedoch "Colossus" was durch eine geniale Melodie und Rhythmik besticht und auf Anhieb zu gefallen weiß. Quintessence bringt ganz deutlich die Quintessenz Borknagars Schaffen hervor! (9/10 Punkte)
- Review von Murenius83

Dark At Dawn - Baneful Skies

Baneful Skies ist der Nachfolger der vor mehreren Jahren in Eigenregie veröffentlichten MCD Oceans Of Time und um das Fazit gleich mal vorwegzunehmen (aber ihr lest gefälligst trotzdem bis zum Schluss, klar?!): Das erste Full Length-Album ist wohl die zweitgeilste Veröffentlichung des Jahres (an Destruction kommt allerdings nix und niemand ran :)). Jeder einzelne der zwölf Songs (plus kurzes Instrumental) schafft es auf eine einzigartige Weise im Ohr hängen zu bleiben, sei es durch grenzgeniale Melodien, einprägsame Refrains, den sehr effektvollen (weil nicht ständig eingesetzen) Frauengesang oder durch aufwendige Arrangements. Musikalisch widmen sich Dark At Dawn dem düsteren Power-Metal mit einem Sänger, der über eine sehr rauhe Stimme verfügt... auch das verschafft der Band einen hohen Wiedererkennungswert. Besonders gut gefallen mir 'Silva Mea' (DER Hit des Albums), das mit einem geilen Refrain gesegnete 'The Voice Of The Gods' (sic!) und das treibende Titelstück. Mit 'Don't pay the ferrymen' hat man ein Chris DeBurgh-Cover am Start, das natürlich auch ein völliger Killer geworden ist und der Rausschmeisser 'Legends' ist eine der geilsten Mitsinghymnen überhaupt.
Wieso fehlt nach einer solchen Lobeshymne denn eigentlich noch ein halber Punkt werdet ihr euch fragen.... ganz einfach, das ist hier ist ein Debutalbum!! Was soll ich denn machen, wenn die nächste Platte noch geiler wird? Die Punkteskala erweitern??
Eine Kaufempfehlung auszusprechen wäre hier eine gewaltige Untertreibung. Wie könnt ihr überhaupt ohne diese CD glücklich sein, hä? HÄ?? (9,5/10)
- Review von Christian

Destillery - Behind The Mask

Folgender Dialog ereignete sich zwischen mir und (dem aus der WildMild-Kritik bekannten) Martin letzte Woche, als ich ihm lang und breit zu erklären versuchte, daß es sich bei der neuen von Destillery NICHT um die Promo des neuen Iron Maiden-Albums handelt.
Christian: "Nein Nein Nein, glaubs mir!! Das sind nicht Maiden und das ist auch nicht Bruce Dickinson!!!"
Martin: "... Dann ist das doch auf jeden Fall ein Side-Project von Dickinson. Komm verarsch mich nicht!"
Was will uns diese Einleitung sagen? Zuerst einmal daß Florian Reimann stimmlich mehr an Bruce erinnert als an irgendetwas anderes, zum anderen daß Destillery ein Album vorgelegt haben, daß durchaus der legitime Fear Of The Dark-Nachfolger sein könnte, vom Sound her aber auch an das 'Accident Of Birth'-Soloalbum von Bruce Dickinson erinnert.
Die 10 Songs des Zweitlings von Destillery knallen ohne Ende, sind abwechslungsreich aufgebaut, und bestechen vor allem durch geniale Gitarrenharmonien und den galoppierenden Schlagzeugsound. Besonders gut ins Ohr gehen 'Decades Of Execution', 'A Legend Or A Lie' und 'Pride Of The Mourner'. Mit dem Titeltrack schließt ein getragenes und atmosphärisches Stück ein absolutes Killeralbum ab. MUSS man haben (vor allem wenn das neue Maiden-Album in die Hose gehen sollte)! (9,5 von 10 Punkten)
- Review von Christian

Destruction - All Hell Breaks Loose

Oh je, das wird jetzt schwer, einen guten Einstieg in eine CD-Kritik zu finden, die eigentlich auch nur aus dem einen Wort "GOTT!!" bestehen könnte. Kann man das eben als Einleitung gelten lassen? Ja? Super.
Das Comeback-Album von Destruction mit Schmier am Mikro hat ja einige hochgesteckte Erwartungen zu erfüllen gehabt und ihr wisst ja, wie das mit diesen Erwartungen immer so ist, stimmts? Aber noch nie, hat eine Band solch hohen Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen! Hier stimmt wirklich alles, und es gibt absolut nichts mehr zu meckern: Seien es die Riffs von Mike, das ultracoole Gekloppe von Drummer Sven, Schmiers unverkennbare Vocals, die Songs selbst, die Texte (in jedem kommt das Wort „Fuck“ vor :)), die Produktion, bei der Peter „Tausendsassa“ Tägtgren eine der besten Arbeiten seines Lebens abgeliefert hat... es stimmt einfach alles! Destruction haben nicht den Fehler gemacht eine 80er Thrash-Scheibe einzuspielen, sondern haben ihren typischen Sound auch durchaus mit einigen modernen Elementen vermischt, die den Songs noch das Sahnehäubchen geben. Und bei geilen Stücken wie "The Butcher Strikes Back" (DIE Hymne des Albums), dem Opener "The Final Curtain", dem Titelstück oder der Neueinspielung des Demo-Klassikers "Total Desaster", bleibt kein Auge trocken und kein Halswirbel unbewegt.
Einer limitieren Auflage dieser CD liegt übrigens das 84’er Demo als Bonus-CD bei. Diesmal gibts keine Diskussionen: Destruction haben die geilste Platte des Jahres hingerotzt und bekommen von mir deswegen auch meine erste 10 dieses Jahres. (10/10 Punkten)
- Review von Christian

Hagridden - Symmetry In Chaos

Na wenn ich den Gitarristen auf dem Bandfoto nicht als den netten Kerl wiedererkannt hätte, der mir auf der Listening-Party von Personal War Ende Januar immer das Bier mit dem Feuerzeug aufgemacht hat, dann müsste ich doch ein wenig mehr gesoffen haben, als ich es so schon getan habe, hehe. Hier ist jetzt also die bereits etwas ältere Mini-CD seiner Band Hagridden. Die drei Jungs und die Schlagzeug-spielende Dame spielen eine Mischung aus Death- und Thrash-Metal, wobei der Death-Anteil allerdings überwiegt. "Sänger" Dominik Reinsch grunzt wie die Hölle und auch sonst regiert hier Aggressivität über die ganzen 20 Minuten die diese CD enthält. Am besten gehen die beiden letzten Songs, 'Journey Into Misery' und 'Church Of Lost Souls' ins Ohr, die anderen drei Songs sind ein wenig gewöhnungsbedürftig und nicht gerade mein Fall. Wer auf diese Art von Musik steht, wird aber sicher Gefallen an allen fünf Songs finden.
An der Produktion gibts nix zu meckern, das ist sehr professionell gemacht, dasselbe gilt auch für das Layout. Interessenten können die CD für 15 DM unter folgender Adresse bestellen:
Dominik Reinsch, Höfestr. 28, 51103 Köln oder an hagridden@gmx.de.
Übrigens plant die Band gerade eine neue Veröffentlichung, die Liveaufnahmen enthalten soll.(7/10)
- Review von Christian

Heavenly - Coming From The Sky

Sehr skeptisch war ich schon, als ich eines schönen Nachmittages das Debut von Heavenly samt Info-Sheet in den Händen haltend auf der Terasse sitzend die Sonne genieße. Noise Records hatten die - übrigens ziemlich unterstützungswerte - Idee, einfach mal die Fans entscheiden zu lassen, welche Band sie signen sollten. So gab es im Internet Audio-Clips mehrerer Bands zu hören und Heavenly haben diesen Wettbewerb mit großem Abstand für sich entscheiden können...
Soso, bis hierhin ja ganz gut, auch daß das Info-Sheet praktisch nur aus Fan-Aussagen besteht, die Vergleiche mit Helloween anstellen, muss ja nicht ganz verkehrt sein. Nur leider haben die Songs praktisch keine eigene Identität, und während die ersten drei Songs noch ganz gut ins Ohr gehen, wird es spätestens dann langweilig. Verstehen wir uns nicht falsch, schlecht gemacht ist das sicherlich nicht, aber mir fehlt da einfach etwas. Völlig einfallslos wird hier bei Helloween und Gamma Ray geklaut und die hymnenhaften Hooklines gleich im Dutzend verbraten. Dummerweise bleibt davon kaum etwas hängen, der ganze Kram ist einfach ZU eingängig und das ist eben der Punkt wo sich die Klasse von Helloween oder Gamma Ray zeigt, die eben nicht nur eingängig sondern auch einprägsam sind.
Was auch noch eine Erwähnung verdient, ist die Tatsache, daß bei einem hohen Anteil der Songs Piet Sielck (Iron Savior) Gitarre spielt oder singt, beim Intro sitzt der ehemalige Gamma Ray-Drummer Thomas Nack hinter der Schiessbude und bei "Time Machine" trällert Kai Hansen vor sich hin... auch nicht verkehrt, sich einfach mal solche Leute ins Studio zu holen, um noch mehr nach den Originalen zu klingen. Und daß man Piet Sielck im Booklet eine eigene Thanks-List gegeben hat, spricht wohl auch für sich. (5/10 Punkten)
- Review von Christian

Jag Panzer - Thane To The Throne

Ja, was haben wir denn da? Das hab ich mich zunächst gefragt, als ich den neuen Silberling von Jag Panzer in den Händen hielt. Ehrlich gesagt wußte ich bis zu diesem Tage nich viel über diese Jungs, aber inzwischen bin ich über ihre History wohl informiert. Das dritte Album dreht sich nun mehrmals am Tage in meiner Anlage, da ich die Musik der sympathischen Kerlchen ins Herz geschlossen hab. Zunächst stand ich der Mucke relativ skeptisch gegenüber, aber nach einigen, intesiven Hörendurchgängen gefallen die Jungs immer mehr. Thane To The Throne erinnerte mich anfangs, aufgrund der Choraktivität, stark an Blind Guardian, dann aber durch die Rifflastigkeit (keinesfalls negativ zu sehen!) eher an Iced Earth. Dennoch behalten die Mannen durchweg ihren eigenen Sound, der der schwarzen Seele (Damit meinst du ja wohl hoffentlich keine Black Metaller, oder? Für die ist das Album nämlich nix - Christian) zu gefallen mag. Das Album ist übrigens ein konzeptiges, welches sich um den Werdegang des legendären Macbeth (Solltet ihr mal lesen, das Ding ist eine richtig schöne Metzelorgie - Christian) dreht. Die einzelnen Songs werden ähnlich wie bei Blind Guardians letztem Werk 'Nightfall In Middle Earth' durch kleine Zwischenpassagen aufgelockert bzw die Geschichte weiter vorangetrieben. Aus genau diesem Grunde der Zusammengehörigkeit der Songs und Zwischenstücke ist es schwer, irgendwelche Lieder hervorzuheben, sollte man es doch als Gesamtwerk auf sich einwirken lassen...es lohnt sich allemal. Powermetalanhänger, egal ob Blind Guardian, Iced Earth oder ähliche Konsorten können ohne weitere Bedenken zuschlagen; alle anderen sollten zumindest die Zeit nutzen, um mal reinzuhören. (9/10 Punkte)
- Review von Bastian

Lanfear - Zero Poems

Unter höchst merkwürdigen Umständen, auf die hier lieber nicht näher eingegangen werden soll, erreichte mich diese CD. Vorher waren mir Lanfear nur vom Hörensagen und dem wohl bescheuersten Interview, daß sich jemals ins Heavy oder was? verirrt hat, bekannt. Allerdings ist mir da wohl doch einiges entgangen.
Auf Zero Poems finden sich elf hammergeile Kompisitionen, die vor Abwechslungsreichtum nur so strotzen. Mal verspielt, dann wieder mitten auf die Zwölf, der Sänger erinnert mal an James LaBrie, dann mal kurz an Alexi Lahio. Zur Abwechslungs gibts dann eine Ballade, dann eine kurze Spoken-Word Passage mit deutschem Text. Auch einige klassische Passagen sind vorhanden. Kurz: Dieses Album wird so schnell nicht langweilig, vor allem weil sich auch noch alles auf qualitativ hohen Niveau bewegt.
Jeder einzelne Song stellt einen Ohrwurm dar, vor allem 'Turn the Tide' und 'Twilight' sind für mich die absoluten Hits des Albums.
Beschreiben lässt sich die Musik am ehesten als eine Mischung aus Dream Theater, Steel Prophet und Queensryche, die sich aber auch durch eine gehörige Portion Eigenständigkeit auszeichnet. (9,5/10 Punkten)
- Review von Christian

Lacuna Coil - Halflife

Die Italiener(innen) von Lacuna Coil konnten bereits mit ihrer Debut-EP und dem folgenden Album 'In A Reverie' in der Metal-Szene für Aufsehen sorgen. Einige sprachen sogar von dem Gathering-Nachfolger, jetzt wo sich Annekes Truppe von den metallischen Sounds entfernt hat... und diese Leute haben gar nicht mal so unrecht, wie nicht zuletzt auch die vorliegende neue EP beweist. Fünf Songs lang gelingt es Lacuna Coil den Hörer mit einer Mischung aus Härte und Zerbrechlichkeit und Sanftheit zu faszinieren. Dazu trägt sicherlich die Stimme von Cristina einiges bei, die - ähnlich wie bei Theatre of Tragedy - von einem männlichen Sänger unterstützt wird, der irgendwo zwischen Grunzen und tiefem Gesang pendelt. Die Gitarren krachen größtenteils, haben aber auch ihre schweigsamen Momente. Bei den fünf Songs handelt es sich um drei neue Lieder, die wirklich gut ins Ohr gehen, vor allem 'Senzafine', das Cristina in ihrer Heimatsprache, dem Italienischen trällert und einem kurzen Instrumental namens 'Trance Awake', das mir allerdings gar nicht zusagt. Den Abschluß bildet dann eine sehr gut gelungene Coverversion des Dubstars-Hits 'Stars'.
Diese EP kann man durchaus als Apetitthäppchen vor dem neuen Album betrachten, auf das ist jetzt wirklich gespannt bin, ob die Band da ihr Niveau halten kann. We'll see.(8/10)
- Review von Christian

Old Man's Child - Revealation 666: The Curse Of Damnation

Hm, erinnert musikalisch sehr an Dimmu Borgir, was die Norweger Old Man's Child hier fabriziert haben. Laut Bandinfo sollen die jetzt wieder härter geworden sein... da möchte ich mal lieber nicht die vorigen Alben hören. Aber gut, zumindest geht Revealation 666 besser ins Ohr als das miserable letzte Dimmu Borgir-Album, denn bei Old Man's Child wirkt nicht alles so gekünstelt. Gene Hoglan, der das letzte Album für das Kind des alten Manns eingespielt hat, ist nicht mehr von der Partie, dafür ist der ehemalige Dimmu-Drummer Tjodalv jetzt an Bord, der seine Karriere bei Old Man's Child angefangen hat.
Musikalisch bieten die Norweger nichts neues, aber was sie machen, machen sie durchaus gut. Acht hymnische Black Metal-Songs mit ausgedehntem Keyboardeinsatz und interessanten Riffs. Tjodalv macht am Schlagzeug einen wirklich guten Job.
Mit dem Opener 'Phantom Of Mortem Tales' haben Old Man's Child auch einen wirklichen Knaller an Bord. Also Fazit: Nichts neues, aber durchaus empfehlenswert, vor allem für Freunde dieses Sounds. (7,5/10)
- Review von Christian

Personal War - NewTimeChaos

Erweckten die zehn neuen Songs der Siegburger Thrasher bereits bei der Listening-Party Ende Januar einen guten Eindruck, so bestätigt sich dieser erste Eindruck mit Vorlage des neuen Albums. Zum Gesamtsound ist soviel zu sagen, daß Personal War im direkten Vergleich mit dem Vorgänger 'The Inside' melodischer geworden sind wie zum Beispiel bei 'Nothing Remains At All' oder 'Angels', und dadurch nicht mehr so sehr nach Metallica klingen. Auf der anderen Seite beweisen aber die Riffgewitter 'Area Black' oder 'Mother Darkness', daß die Jungs trotz aller Melodik die Agressivität nicht verloren haben. Die restlichen Songs sind alle vom Personal War-typischen Stil geprägt, der sich auch stets in eingängigen Refrains äußert. Die Produktion ist im Vergleich zu 'The Inside' um ein ganzes Stück besser geworden und der Sound hämmert jetzt richtig fett aus den Boxen. Für Thrash- aber auch für Powermetal-Fans durchaus empfehlenswert, alle anderen sollten zumindest mal ein Ohr riskieren. Sollte der Silberling nicht am 2. Mai in euren Plattenläden erhältlich sein, dann wendet euch am besten an personalwar@t-online.de und fragt bei der Band selbst nach. (8,5/10)
- Review von Christian

Sentenced - Crimson

Eine Rückkehr zu dem alten Death Metal-Sound haben Sentenced nicht vollzogen, und dennoch gelingt es den 5 Finnen die düstere Stimmung ihrer Songs noch zu verstärken. Im Jahr 2000 klingen Sentenced wie eine Mischung aus Megadeth und HIM, ohne allerdings den nervigen Gesang Dave Mustaines oder das nervende Tunten-Gezappel ihrer Landsmänner zu kopieren. Sehr ausdrucksstark und emotionell untermalt die Stimme von Ville Laihiala die 11 neuen Songs, die sich durch viele Tempowechsel und eingängige Refrains auszeichnen, so daß es mit unter anderem 'Bleed In My Arms', 'No More Beating As One' oder der Single-Auskopplung 'Killing Me, Killing You' eine ganze Reihe Ohrwürmer auf Crimson gibt. Durch abwechslungsreichen Songaufbau werden die Songs auch nach dem zehnten Hören nicht langweilig, und eignen sich wirklich perfekt als Untermalung für einen verregneten Abend. Produziert wurde Crimson übrigens von Hiili Hiilesmaa, der unter anderem auch das letzte Album von HIM produziert hat, was wohl auch die soundtechnische Ähnlichkeit zu HIM erklärt. (9/10)
- Review von Christian

Shadow's Fall - Of One Blood

Dem Heavy-Metal mit aggressiven Vocals sich die Jungs aus dem Land der Musclecars und zigarrenrauchenden Praktikantinnen verschrieben. Und ich muss sagen, doch nicht alles was aus Ami-Land kommmt ist schlecht. Shadows Fall legen eine ungeahnte Fülle an Ideen und Melodien an den Tag. Nach dem etwas psychadelic anmutenden Opener folgen Tracks wie „The First Noble Truth" das geniale Hooklines hat und meiner Meinung nach von den Vocals her sogar einen leichten Punk-Einschlag, was meiner Meinung nach der Scheibe nichts abtut. Ansonsten wäre da noch das treibende „Revel in my loss" oder das „To Ashes", dass unter anderem mit akustischen Gitarren daher kommt. Der Titeltrack zeigt den größten Spielwitz und Detailverliebtheit. „Of one blood" läßt auf großes Hoffen und Fans nicht nur obengenannter Richtungen können gern mal ein Ohr reinwerfen. (8,5/10 Punkten)
- Review von Murenius83

Stratovarius - Infinite

Ja meine lieben, nun ist es wieder soweit. Ein langes Jahr nach dem Erscheinen von "Destiny", stürmt nun "Infinite" in die Plattenläden. Als Beinharter Strato-Fan mußte ich mir das Album natürlich umgehendst besorgen :-)
Eine Bewertung über dieses Album zu schreiben fiel mir sehr schwer. Da nehme man nun den Opener "Hunting High and Low", der wieder mal durch seine starke Ausdruckskraft und Harmonie der Instrumente entspricht. Natürlich ein absoluter Ohrwurm. Weiterhin natürlich auch ein gelungener Versuch von "Stratovarius" ganz oben mitzumischen. Allein mit diesem Song wird das nun endgültig gelungen sein. Danach folgt der Song "Millenium" der etwas schneller und in gewohnter Härte von Stratovarius anfängt. Doch erinnert mich der Song irgendwie an "Will the Sun Rise" von dem Album - Episode um nur einen zu nennen.
Die Ballade "Mother Gaia" kommt mir hier sehr verloren auf dem Album vor. Der Gesang wirkt auf die Dauer ziemlich langweilig und Musikalische Abwechslung ist hier leider Fehlanzeige.
"Phoenix" wiederum sorgt für frischen Wind auf dem Album und macht Lust auf mehr.
"Glory of the World" kommt eigentlich auch ganz gut rüber. Und die Geilen Solos von Timo Tolkki bestechen einfach immer wieder, auch auf diesem Album.
"A Million Light Years Away" ist ein sehr abwechslungsreicher Song mit langsamen Passagen. Geil !
"Freedom" ist eigentlich ein Powervoller Song, der alle Stärken von Stratovarius zeigt.
"Infinite"kommt in der Manier von "Visions" rüber und klingt mit seinen Synthesizer-Parts eigentlich ganz ordentlich als Titelsong.
Last but not least "Celestial Dream" ist ein ruhiger Abschluß und kann man durchgehen lassen. Der Klassische Hintergrund ist mal was neues und läßt auf mehr hoffen.
Fazit: "Infinite" ist eigentlich ein ganz niedliches Scheibchen und hat einige Ohrwürmer in ihren Reihen. Doch wiederum erinnern viele Songs an vergangene Songs und das wird auf Dauer langweilig. Ich würde Stratovarius raten, mal was neues aufzunehmen. Wenn sie weiter auf dieser Schiene fahren, haben sie mit Sicherheit mehr Erfolg, doch dafür werden sie auch viele Die-Hard Fans verlieren und die sind doch das wichtigste, oder ???
Und noch ein Rat: Sie sollten sich mehr Zeit für das Songwriting lassen.
Wer anderer Meinung ist (und das ist sicherlich so) kann mich Kontakten unter: Dimmuwarrior@t-online.de (6,5/10 Punkten)
- Review von Ukastner

Subway To Sally - Schrei!

"Komm nur komm!", so begrüssen die Jungs und Frau Schmitt den Hörer auf ihrer ersten offiziellen Live-CD. Subway To Sally standen vor der fast unlösbaren Aufgabe, die unglaubliche Stimmung und Atmossphäre ihrer Konzerte auf einen Silberling zu übertragen, und schlagen sich angesichts der Schwere der Aufgabe sehr gut: Der Sound klingt wirklich live und natürlich, so wie man es von der Band gewohnt ist. Die Spielfreude der Band ist ungetrübt wahrnehmbar und vor allem Frau Schmitt an der Geige liefert eine Glanzarbeit ab. Kritikpunkte gibts aber auch, zu erst natürlich, daß man diese Frau Schmitt nur mit den Ohren bewundern kann, zum anderen fehlen einfach eine ganze Menge Songs, die sicher der eine oder andere gern gehört hätte. Zwar sind mit 'Mephisto', 'Unterm Galgen', 'Grabrede', 'Traum vom Tod II', 'Der Sturm' und 'Julia und die Räuber' die wichtigsten Songs der älteren Alben vertreten, und es gesellt sich auch der eine oder andere unerwartete Song wie 'Die Hexe', 'Die Braut', 'Liebeszauber' und 'Carrickfergus' dazu, aber sicher hätten viele gern noch einige der zahlreichen anderen Hits der Band gehört. Hier hätte sich wohl eine 2 CD-Version eher angeboten.
Aufgrund meines kaputten CD-Rom-Laufwerks kann ich nichts über den auf der Erstauflage enthaltenen Multimedia-Track sagen, wird aber wohl ein Video sein. (8/10)
- Review von Christian

Tankard - Kings Of Beer

Jawoll! Endlich ist es wieder soweit: Mit filigranen Soli, atmosphärischen Keyboards und anspruchsvollen Texten machen sich die Frankfurter auf, die Prog-Fans der Nation zu begei... oh, falsches Bandinfo. Also, alles Quatsch, es geht hier um Tankard, die hessische Sauf & Krawall Combo um Frontsau Gerre, die auch auf ihrem neusten Langeisen kein Promille vom bewährten Thrash-Sound abgewichen sind. Rasant schnelle Songs, Gerres ausgeprägtes Organ (ihr wisst schon, was ich meine) und natürlich hammergeile Texte wie 'Hot Dog Inferno' und 'I'm So Sorry'. Beim Titeltrack bewegen sich Tankard als einzige Ausnahme in den Gefilden von Manowar und 'Incredible Loudness' wurde vom Demo der Jungs neu eingespielt. So weit, so gut... nur etwas wirklich aufregendes hält 'Kings Of Beer' wirklich nicht bereit. Es ist halt alles schon dagewesen, und dadurch nicht gerade aufregend.
Ach ja, wer es schafft sich mit dem Cover vor Augen einen runterzuholen, bekommt von mir einen Kasten Bier... aber ich will Beweise sehen, ja? (6/10 Punkten)
- Review von Christian

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